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MitteilungVeröffentlicht am 16. Dezember 2025

Die Post macht ihre Immobilien klimafit

Mit «casa verde» verfolgt die Schweizerische Post einen ganzheitlichen Ansatz für ein klimafreundliches Immobilienportfolio. Die Initiative ist ein zentrales Element ihrer Nachhaltigkeitsstrategie – mit klaren Zielen, messbaren Erfolgen und ambitionierten Plänen zur Erreichung der Klimaziele.

Die Poststelle Nidau: «Durch die Sanierung der Fassade mit CO2-reduziertem Beton, den Anschluss an die Fernwärme, eine neue Photovoltaikanlage usw. konnte das Gebäude auf den GEAK-Standard C gebracht werden.»

Bis 2030 will die Schweizerische Post im eigenen Betrieb klimaneutral sein und bis 2040 strebt sie Netto-Null an. Der Bereich Post Immobilien leitet seine Ziele konsequent aus diesen übergeordneten Vorgaben ab. Mit der Initiative «casa verde» werden die ambitionierten Klimaziele systematisch auf das Immobilienportfolio übertragen und schaffen den operativen Rahmen, um konkrete Beiträge zur Zielerreichung zu leisten. Der Fokus liegt dabei auf einem nachhaltigen Immobilienmanagement: von energetischen Sanierungen über den Einsatz erneuerbarer Energien bis hin zur Förderung von Biodiversität und Kreislaufwirtschaft.

Was steckt hinter «Casa Verde»?

Post Immobilien analysiert seit 2022 systematisch alle ihre Liegenschaften im Alleineigentum. Bis Mitte 2025 wurden so bereits über 230 Gebäude untersucht, bewertet und energetische Sanierungen geplant. «Es sind sehr viele zusätzliche Bauprojekte vorgesehen, was eine grosse Challenge für die interne und externe Ressourcenplanung ist», erklärt Marco Geissbühler, Fachspezialist Nachhaltigkeit bei Post Immobilien. Investiert wird daher nur in jene Objekte, die langfristig im Bestand bleiben und den nächsten Lebenszyklus in ihrer heutigen Funktion überdauern. Unter dieser Voraussetzung sind Investitionen in der Regel wirtschaftlich sinnvoll und sichern den Werterhalt der Immobilien.

Zu Beginn lag der Schwerpunkt auf den fossilfreien Heizungen. Doch Einzelmassnahmen reichen nicht aus, um die ambitionierten Klimaziele zu erreichen. Deshalb hat Post Immobilien die Initiative «casa verde» lanciert und den Massnahmenkatalog in kurzer Zeit gemäss «Vorbild Klima und Energie» deutlich erweitert – mit dem Ziel, den Gebäudepark umfassend und ganzheitlich energetisch zu sanieren. Im Rahmen der Analysen werden heute neben der langfristigen Gebäudestrategie auch das Ausbaupotenzial und mögliche Umnutzungen geprüft – ebenso wie die zentralen «casa verde»-Massnahmen. Dazu zählen der Ersatz von fossilen Heizsystemen, die Sanierung der Gebäudehülle nach Effizienzklasse C gemäss GEAK (der GEAKStandard C entspricht einer soliden Sanierung mit zeitgemässer Hülle und Technik) und der Einsatz von Photovoltaik auf Dach und/oder Fassade. Gebäude, welche die Anforderungen der Initiative erfüllen, erhalten die interne Auszeichnung «casa verde». Ergänzend fliessen auch weitere Aspekte in die Bewertung mit ein, etwa Erdbebensicherheit, Brandschutz, Fluchtwege, Barrierefreiheit oder die Wirtschaftlichkeit. Mit wenigen Ausnahmen sollen alle Neubauten und Gesamtsanierungen gemäss konzerninterner Weisung nach dem Gebäudestandard der DGNB (Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen; Anm. d. Red.) zertifiziert werden.

Vorzeigeprojekt in Nidau

Inzwischen tragen zahlreiche Gebäude in der ganzen Schweiz das Label «casa verde» – darunter Standorte wie Nidau, Aesch BL, Biasca Stazione oder Unterwasser. In Nidau hat Post Immobilien ein typisches Gebäude aus den 1960er-Jahren umfassend während laufendem Betrieb saniert. Durch die Sanierung der Fassade mit CO2-reduziertem Polymerbeton, den Anschluss an die Fernwärme, eine neue Photovoltaikanlage, den Ersatz der Fenster, die Dachbegrünung und Optimierungen bei Wasserverbrauch und Beleuchtung konnte das Gebäude auf den GEAK-Standard C gebracht werden. Heute bietet das Gebäude in Nidau Raum für Wohnungen, Praxen, ein Coiffeurgeschäft sowie eine Postfiliale und Polizeiwache. Das Projekt zeigt: Klimafreundliches Bauen braucht Teamarbeit – von der Planung über die Bauleitung bis zum Facility Management. Und es macht deutlich, wie die Schweizerische Post Schritt für Schritt ihren Gebäudebestand zukunftsfähig gestaltet. Die Sanierung in Nidau und den anderen Standorten zeigt auf, wie sich Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit im Gebäudebestand erfolgreich vereinen und realisieren lassen.

Kreislauforientiertes Bauen und Sanieren

Beatrice Landolt, Leiterin Portfoliomanagement und Mitglied der Geschäftsleitung bei Post Immobilien, betont: «Ein wichtiger nächster Schritt besteht darin, dass wir uns um die Reduktion unserer Scope-3-Emissionen kümmern. Dies bedingt, dass wir diese Überlegungen bei Bauprojekten bereits früh in der Planung einfliessen lassen und neue Wege gehen.» Im Bauwesen ist die Reduktion von Scope-3-Emissionen jedoch besonders herausfordernd. Noch dominiert das lineare Modell: Ressourcen abbauen, verbauen, wegwerfen. Dieses Vorgehen verursacht hohe CO2-Emissionen, belastet die Umwelt und führt zu Ressourcenknappheit. Um dem entgegenzuwirken, braucht es ein Umdenken hin zu kreislauffähigem Bauen – eine grosse Aufgabe für die gesamte Branche. Produkte und Prozesse müssen neu gedacht und systematisch auf Wiederverwendung und Recycling ausgerichtet werden. «Hier sind die Themen deutlich komplexer und aufwendiger als Massnahmen wie Heizungsersatz oder neue Photovoltaikanlagen», so Geissbühler.

Dennoch will das Unternehmen in diesem Bereich eine Vorreiterrolle einnehmen: So ist es Teil der Charta kreislauforientiertes Bauen und setzt sich zusammen mit weiteren Akteuren aus der Baubranche und der öffentlichen Hand noch stärker für eine kreislauffähige Immobilienwirtschaft ein. Die Charta verfolgt das Ziel, bis 2030 50 % weniger nicht erneuerbare Primärrohstoffe zu verwenden, die Treibhausgasemissionen stark zu reduzieren und die Kreislauffähigkeit von Sanierungen und Neubauten zu optimieren.

Grosse Wirkung, messbare Resultate

Der Erfolg von «casa verde» zeigt sich nicht nur in neuen PV-Anlagen und sanierten Fassaden – sondern auch in Zahlen. Die Einsparungen werden via dem Energiemonitoring im Energie-Cockpit objektscharf erfasst und ausgewertet. Gemäss der Unternehmensökobilanz 2024 konnte die Post ihren Gesamtenergieverbrauch um 1,8 % senken und den Stromverbrauch um 1 % (rund 1,5 GWh) reduzieren, dies trotz einer Zunahme der Elektromobilität von 76 % gegenüber dem Jahr 2023. Der Energieverbrauch für die Wärmeerzeugung ist ebenfalls gesunken. Konkret konnte die Fernwärme um 19 % und Heizöl um 10 % reduziert werden und 63 % der gesamten Fläche werden bereits fossilfrei beheizt. Allein im letzten Jahr wurden zudem acht neue Photovoltaikanlagen mit einer Gesamtleistung von 1634 kWp in Betrieb genommen. Damit verfügt Post Immobilien inzwischen über eine Gesamtleistung von 12 670 kWp, was einem Jahresverbrauch von rund 2500 bis 3000 Haushalten entspricht. Diese Entwicklung zeigt: Der systematische Ausbau erneuerbarer Energien ist ein zentraler Bestandteil der «casa verde»-Strategie – und ein wichtiger Schritt auf dem Weg zur klimaneutralen Post.

Fazit

Mit «casa verde» verfolgt die Post einen in der Schweiz strategisch verankerten Ansatz zur nachhaltigen Sanierung ihrer Liegenschaften. Der Fokus liegt nicht nur auf einzelnen Massnahmen wie dem Heizungsersatz, sondern auf dem Gebäude als Ganzes – energetisch, baulich und betrieblich. Die Wirkung lässt sich dabei nicht nur messen, sondern auch sehen. Nadia von Veltheim, CEO und Initiativleiterin von «casa verde», betont: «Besonders stolz bin ich, dass wir mit unserem ganzheitlichen Ansatz bereits heute eine Vorbildrolle in der Immobilienbranche einnehmen.»

Dieser Artikel ist am 12. Dezember 2025 in der Fachzeitschrift Phase5 erschienen.

Dokumente

Die Schweizerische Post bei VEK

Die Schweizerische Post engagiert sich seit 2013 bei VEK. Mehr Informationen zu den Zielen und Massnahmen der Schweizerischen Post für Energie und Klima finden Sie im Akteurporträt.

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