Gemeinsam für eine zirkuläre Bauwirtschaft
Die Charta Kreislauforientiertes Bauen ist eine schweizweite Initiative von zwölf führenden Organisationen aus der Bau- und Immobilienbranche – darunter auch fünf Organisation von VEK-Akteuren: Post Immobilien, SBB Immobilien sowie die ETH Zürich, Flughafen Zürich und die EMPA. Ziel der Charta ist es, die Prinzipien der Kreislaufwirtschaft im Bauwesen zu verankern und konkrete Schritte in Richtung einer ressourcenschonenden und nachhaltigen Bauwirtschaft zu fördern.

Warum ist die Kreislaufwirtschaft im Bau wichtig?
Der Bau- und Gebäudesektor verursacht in der Schweiz:
- rund 50 % des Rohstoffverbrauchs
- ein Drittel der CO2-Emissionen
- über 80 % des Abfallaufkommens
Angesichts dieser Zahlen bündeln grosse Akteure ihre Kräfte, um gemeinsam Verantwortung zu übernehmen und eine Transformation anzustossen.
Welche Ziele verfolgt die Charta bis 2030?
- Reduktion nicht erneuerbarer Primärrohstoffe auf max. 50 % der Gesamtmasse
- Erfassung und signifikante Reduktion grauer Treibhausgasemissionen (Herstellung, Transport, Entsorgung)
- Steigerung der Kreislauffähigkeit von Sanierungen und Neubauten
Diese Ziele werden mit konkreten Massnahmen verfolgt. Zum Beispiel sanieren statt neu bauen, Materialeinsatz reduzieren, Materialien wiederverwenden und Abfall vermeiden. Auch drei Organisationen von Akteuren folgen der Charta.
Post Immobilien
Im Rahmen der Initiative «casa verde» setzt Post Immobilien auf 15 konkrete Massnahmen, um den eigenen Betrieb ab 2030 klimaneutral zu gestalten. Dazu zählen neben fossilfreien Heizungen und Photovoltaik-Anlagen auch kreislauffähige Gebäude. Post Immobilien gehört zu den grössten Immobilienunternehmen der Schweiz.
SBB Immobilien
Das Unternehmen setzt auf Wiederverwendung, modulare Bauweise und Design for Disassembly (Demontierbarkeit). In Pilotprojekten hat SBB Immobilien CO2-Zielwerte definiert und ein internes Kompetenzzentrum für Kreislaufwirtschaft etabliert, das Know-how aufbaut und den Wandel vorantreibt.
ETH Zürich
Mit einem zertifizierten Immobilienportfolio fördert die ETH zukunftsfähige Bauweisen, in denen Zirkularität, Energieeffizienz und Lebenszykluskosten ebenso zählen wie innovative Nutzungskonzepte. Digitalisierung und Reallabore verbinden bauliche Innovation mit Forschung und Lehre.
Flughafen Zürich
Als grosse Infrastrukturbetreiberin mit rund 130 Gebäuden verfügt die Flughafen Zürich AG über einen wichtigen Hebel. Bei Neubauten setzt sie auf hohe Nachhaltigkeitsstandards, wie der Circle oder der geplante Holzbau Dock A zeigen. Auch bei Sanierungsprojekten, wie der Piste 10/28 wird eine Wiederverwertungsquote von 100% erreicht und der Stoffkreislauf geschlossen.
EMPA
Das Forschungsinstitut entwickelt in verschiedenen Projekten innovative Ansätze für kreislauforientiertes Bauen – etwa durch wiederverwendbare Materialien oder digitale Rückbaukonzepte. Mit ihrer Forschung leistet sie einen wichtigen Beitrag zur Transformation der Bauwirtschaft hin zu mehr Klimaschutz und Ressourcenschonung.
Mitmachen erwünscht
Die Charta ist offen für weitere Partner. Bauherrschaften, Architektur- sowie Planungsbüros und institutionelle Investoren sind eingeladen, sich anzuschliessen – und die Bauwirtschaft gemeinsam in eine nachhaltige Zukunft zu führen.
Mehr Informationen zur Charta finden Sie auf: cbcharta.ch